STARC: Entwicklung einer transdiagnostischen Intervention für die hausärztliche Versorgung
Mehr als ein Drittel der Menschen in Deutschland entwickelt im Laufe ihres Lebens eine psychische Erkrankung. Hausärztinnen und Hausärzte sind oft die erste Anlaufstelle, doch mit durchschnittlich nur sieben Minuten pro Patientin bzw. Patient ist eine diagnose¬spezifische Behandlung schwierig. Ein transdiagnostischer Ansatz könnte vielversprechend sein, da dieser eine erkrankungsübergreifende Therapie ermöglicht.
Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte und am Deutschen Zentrum für Psychische Gesundheit (DZPG) angesiedelte Projekt STARC (STructured, first-Aid geneRic, psychologiCal interventions) entwickelt und evaluiert eine transdiagnostische Kurzintervention für das hausärztliche Setting. Basierend auf dem Unified Protocol – dem transdiagnostischen Therapieansatz mit der derzeit größten Evidenzlage – umfasst die Intervention vier 20-minütige Sitzungen zu Psychoedukation, kognitiver Flexibilität und Emotionsregulation, ergänzt durch eine zusammenfassende Sitzung, die von Hausärztinnen und Hausärzten durchgeführt wird.
In einer randomisierten, kontrollierten Pilotstudie werden Durchführbarkeit, Akzeptanz und potenzielle Wirksamkeit untersucht (Studienregistrierung: DRKS00033386).
Vorarbeiten zum Projekt umfassen:
- Systematische Übersichtsarbeit zu transdiagnostischen Fragebögen für Hausärztinnen und Hausärzte (Neulinger et al., 2024; DOI)
- Meta-Analyse zur Wirksamkeit transdiagnostischer Interventionen im hausärztlichen Setting (Vogel et al., 2024; DOI)